May 13, 2019

Building a Crypto Exchange (Part IV) – The Crypto Broker

Eine Krypto Tauschplattform kann auf vielerlei Arten ausgestaltet werden. Die sie ausmachende Kernfunktion ist das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage hinsichtlich der Anschaffung und Veräußerung von Kryptowährungen. Auch Plattformen, die kein automatisiertes Order-Matching-Verfahren bieten oder nicht selbst als Vertragspartner ihrer Kunden beim Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen auftreten, sondern sich auf die grundlegende Aufgabe der Vermittlung von Handelsgeschäften über Kryptowährungen beschränken, betreiben in Deutschland nach der Verwaltungspraxis der BaFin erlaubnispflichtige Finanzdienstleitungen. Allerdings können sich solche Kryptobroker neben der Beantragung einer eigenen BaFin Lizenz auch unter ein regulatorisches Haftungsdach eines in Deutschland zugelassenen Instituts begeben, das die BaFin Erlaubnis für den Betrieb der Anlagevermittlung innehat. Der Kryptobroker agiert dann als sogenannter vertraglich gebundener Vermittler des lizenzierten Instituts.

WAS GENAU IST DIE TÄTIGKEIT DES KRYPTOBROKERS?

Der Kryptobroker beschränkt sich auf das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage hinsichtlich des Handels mit Kryptowährungen. Nutzer der Kryptotauschplattform bekommen die Möglichkeit, Angebote zum Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen über die Tauschplattform zu publizieren. Interessenten können sich auf die eingestellten Inserate über die Kryptobörse melden und in Verhandlungen über den Abschluss eines Kryptowährungshandels mit dem Anbieter treten. Der Kryptobroker agiert hier als reiner Vermittler, der die auf seiner Plattform eingestellten Angebote passenden Interessenten zugänglich macht. In dieser Variante wird der Kryptobörsenbetreiber in Bezug auf den Kryptohandel selbst nicht Vertragspartner der Plattformnutzer. Das gilt auch, wenn er im Rahmen der Abwicklung der Tauschgeschäfte die zu transferierenden Kryptowährungen bis zur vollständigen Bezahlung des Erwerbspreis und aller Gebühren als zusätzliche, nicht erlaubnispflichtige Dienstleistung in Verwahrung nimmt. Kennzeichnend für die Anlagevermittlung ist zudem, dass die potenziellen Vertragspartner direkt miteinander in Kontakt gebracht werden und daher wissen, wer bei Abschluss des Geschäfts ihr Vertragspartner sein wird. Dies ist der entscheidende Unterschied zum Handel über multilaterale Krypto Handelssysteme.

WELCHE KERNVORAUSSETZUNGEN MÜSSEN FÜR EINE BAFIN ERLAUBNIS ZUR ANLAGEVERMITTLUNG ERFÜLLT WERDEN?

Die Zulassung als Anlagevermittler ist zumindest dann, wenn der Kryptobroker nicht selbst mit Finanzinstrumenten auf eigene Rechnung handeln und zu keinem Zeitpunkt Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren seiner Kunden haben wird, mit vergleichsweise geringen Anfangskapitalanforderungen umsetzbar. Gegenüber der BaFin ist ein frei verfügbares Eigenkapital von mindestens 50.000 Euro nachzuweisen. Alternativ zum Anfangskapital kann eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung über eine Versicherungssumme von mindestens 1.500.000 Euro pro Versicherungsjahr und 1.000.000 Euro je Versicherungsfall nachgewiesen werden. Für Anlagevermittler, die gleichzeitig als Versicherungsvermittler zugelassen sind, gelten weitere Erleichterungen. Darüber hinaus muss der Kryptobroker insbesondere einen fachlich geeigneten und zulässigen Geschäftsleiter vorweisen sowie einen tragfähigen Businessplan vorlegen können, in dem die wirtschaftliche und bankaufsichtsrechtliche Geschäftsplanung und Unternehmenssteuerung schlüssig dargestellt werden. Solange der Kryptobroker ausschließlich Geschäfte über klassische Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin vermitteln will, die nach der Auffassung der BaFin nur als Rechnungseinheiten Finanzinstrumente nach deutschem Aufsichtsrecht darstellen, gelten für seine Tätigkeit die besonderen Anforderungen der MiFID II Regulierung nicht. Sollen über seine Plattform hingegen auch Security Token handelbar sein, müssen umfangreiche weitere aufsichtsrechtliche Pflichten betreffend den Wertpapierhandel eingehalten werden.

WIE FUNKTIONIERT DIE ANBINDUNG AN EIN HAFTUNGSDACH?

In Deutschland gibt es zahlreiche Finanzdienstleister, die sich auf die Bereitstellung ihres regulatorischen Haftungsdachs für Anlageberater und Anlagevermittler spezialisiert haben. Dabei ist eine Spezialisierung keine Voraussetzung, um vertraglich gebundene Vermittler anzubinden. Grundsätzlich kann jedes entsprechend lizenzierte Unternehmen Kryptobroker als vertraglich gebundene Vermittler aufnehmen, solange es gegenüber der BaFin bestätigt, dass der Kryptobroker fachlich geeignet und zuverlässig ist und dafür sorgt, dass die Geschäfte des Kryptobrokers im Einklang mit dem geltenden Bankaufsichtsrecht betrieben werden. Die aufsichtsrechtlichen Pflichten sowie die Haftung gegenüber den Kunden des Kryptobrokers treffen dann zunächst das das Haftungsdach gewährende Institut. Der Kryptobroker selbst muss als vertraglich gebundener Vermittler keine eigene BaFin Lizenz für den Betrieb seiner Kryptotauschplattform einholen.

Rechtsanwalt Lutz Auffenberg, LL.M. (London)

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Mehr lesen:

Building a Crypto Exchange (Part I) – Welche Möglichkeiten gibt es?

Building a Crypto Exchange (Part II) – Das Multilaterale Krypto Handelssystem

Building a Crypto Exchange (Part III) – Die Krypto Wechselstube

There are many ways to design a crypto exchange. In all variants, the defining feature of a crypto exchange is bringing together the buy and sell orders of the exchange users. Even platforms that do not feature any automated order matching or do not become direct contract party of their customers regarding the selling or buying of cryptocurrencies but rather focus on relaying those users to each other are operating a business which, according to the administrative practice of BaFin, offers financial services and therefore requires BaFin’s authorization. Besides applying for an own authorization from BaFin, crypto brokers also have the legal possibility to operate their business under a regulatory liability umbrella of a German financial institution possessing BaFin’ authorization to act as an investment broker. The crypto broker then acts as a tied agent of the licensed institution.

WHAT EXACTLY DOES A CRYPTO BROKER DO?

The crypto broker brings together the supply and demand regarding the trading of cryptocurrencies and is limited to this service. Users of the crypto exchange get the opportunity to publish offers to purchase or sell cryptocurrencies on the platform. Interested possible counterparties can answer these offers via the platform and engage in negotiations with the user that published the offer. The crypto broker therefore acts as an intermediary making the published offers accessible to suitable interested parties. In this version of a crypto exchange the operator of the exchange never enters directly into an agreement regarding the actual trading of cryptocurrencies. This holds true even if the operator stores the cryptocurrencies in question until all fees and the complete acquisition price are paid. The key characteristic of this exchange type is that the potential business partners are directly dealing with each other and therefore know about their identities. This is the main difference to the multilateral crypto trading facility.

WHAT ARE THE MAIN REQUIREMENTS THAT HAVE TO BE MET IN ORDER TO OBTAIN A BAFIN APPROVAL TO ACT AS AN INVESTMENT INTERMEDIARY?

BaFin’s authorization to act as investment broker is tied to a relatively small starting capital requirement as long as the applicant at no point in time has legal ownership of his client’s money or securities and as long as he does not engage in proprietary trading. BaFin demands the applicant to show 50,000 euros equity capital to be at the disposal of the applicant. Alternatively, a liability insurance that covers at least 1,500,000 euros in pecuniary losses per insurance year and 1,000,000 euros per insured event is also sufficient. Investment brokers that simultaneously are regulated insurance brokers benefit from further facilitations. Furthermore, the crypto broker has to submit a sustainable business plan which conclusively shows the economic and regulatory planning and the business management system of the crypto broker’s company to BaFin. At least one fit and proper company director is another requirement that must be met. As long as the crypto broker only offers his services in relation to classic cryptocurrencies like Bitcoin, Litecoin or Ethereum qualifying as units of account and therefore as financial instruments, the special requirements of MiFID II will not be applicable. If the exchange offers intermediary services also in regard to security tokens, the strict regulations regarding securities trading will additionally have to be fulfilled.

HOW DOES THE CONNECTION TO A REGULATORY LIABILITY UMBRELLA WORK?

There are numerous financial service providers in Germany that specialize in providing their regulatory liability umbrella to investment advisors and brokers. This specialization however is not necessarily required for connecting tied agents. Every licensed financial service provider can cooperate in this way with a crypto broker as long as he confirms towards BaFin that the crypto broker is professionally qualified and reliable. Furthermore, he has to ensure that the crypto broker conducts his business in accordance with banking regulatory law. The supervisory obligations as well as the liability towards the clients of the crypto broker then apply to the financial service provider providing the regulatory liability umbrella. In this scenario, the crypto broker as a tied agent does not need a BaFin authorization himself for operating his crypto exchange platform.

Attorney Lutz Auffenberg, LL.M. (London)

I.  https://fin-law.de

E. info@fin-law.de

Read more:

Building a Crypto Exchange (Part I) – What are the Regulatory Design Possibilities?

Building a Crypto Exchange (Part II) – The Multilateral Crypto Trading Facility

Building a Crypto Exchange (Part IV) – The Crypto Exchange Bureau

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